KulturBUNT e.V. Lemförde

Kultur macht Freude

Ausverkauftes Haus

22.11.2023

Rappelvoll war es gestern Abend im Rittersaal. KulturBUNT konnte den Archivar der Samtgemeinde dafür gewinnen, seine Zeitreise im Flecken Lemförde noch einmal vorzutragen. Erstmalig hatte er das im Rahmen des 775-jährigen Jubiläums am Tag der Geschichte getan. Und an dem Tag gab es viele enttäuschte Besucher, weil sie aufgrund des großen Andrangs wieder weggeschickt wurden.
Nun also die 2. Auflage ... und wieder ausgebucht. Kerstin Schult ermunterte Ludger von Husen, einen weiteren Termin folgen zu lassen.
Der Vortrag war sehr informativ, kurzweilig und sicher haben auch die alt eingesessen Lemförder noch jede Menge Neues erfahren.
Am schönsten sind natürlich immer Fotos aus der alten Zeit. Und davon hatte Ludger von Husen einiges dabei.  Als besonderes Schmankerl hatte er ein Lied in Gedichtform über den Flecken Lemförde dabei. Mit Witz und Selbstironie wird der Flecken dort dargestellt.

Nach knapp eineinhalb Stunden waren sich alle einig: ein toller Abend und ein guter Vortrag, der gern noch einem weiteren Publikum zuteilwerden könnte.
Ludger von Husen verzichtete auf eine Gage, aber so ganz ohne ein Dankeschön sollte er nicht nach Hause gehen. Als kleine Anerkennung gab es vom KulturBUNT einen Essensgutschein.
Für KulturBUNT war dies die letzte Veranstaltung im Jahr 2023. Das Programm für das 1. Halbjahr 2024 wird in den nächsten Tagen veröffentlicht und man darf sich wieder auf ein abwechslungsreiches Programm freuen.
Und mal sehen, wie oft es dann im Jahr 2024 heißt: AUSVERKAUFT.


Weltklasse im Rittersaal

25.10.2023
Aachen, Dresden, Zürich, Polen, Spanien, Schloss Elmau, und irgendwo dazwischen auch der Rittersaal in Lemförde! Joscho Stephan besuchte mit seinem Quartett auf Einladung von KulturBUNT Lemförde zum zweiten Mal unseren kleinen Ort. Ein ausverkaufter Saal freute sich auf den Meister der Gitarrensaiten, und er und seine Mitmusiker – Volker Kamp am Kontrabass, Sven Jungbeck an der Rhythmusgitarre und Sebastian Reimann, Geige – freuten sich sichtlich auf den Lemförder ‚Fanclub‘.
Das Joscho Stephan Quartett in der Besetzung Joscho Stephan (git), Sebastian Reimann (viol), Volker Kamp (bass), Sven Jungbeck (git)

Gleich mit dem ersten Stück stellte Joscho Stephan unter Beweis, dass der Gypsy Swing nicht in den dreissiger Jahren des letzten Jahrhunderts stehen geblieben ist. Seine Interpretationen der Klassiker von Django Reinhardt und Stéphane Grappelli, aber auch seine Adaptionen moderner Stücke von z.B. den Beatles leben von der kreativen Mischung aus Gypsy, Latin und Pop.
Mit atemberaubender Geschwindigkeit improvisiert er über den Melodielinien, zaubert neue Farben in die bekannten Strukturen, und baut ‚mal so eben‘ mit einem Augenzwinkern Zitate aus anderen bekannten Musikstücken in seinen Vortrag.
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Als kongenialer Begleiter steht ihm Sebastian Reimann mit seiner Violine zur Seite. Mit sichtlicher Freude werfen sich die beiden die Melodien zu und laufen im Duett zur Höchstform auf.
Volker Kamp am Kontrabass und Rhythmusgitarrist Sven Jungbeck liefern für solche kreativen Explosionen das solide Grundgerüst. Präzise und mit einem feinen Gespür für die melodische Entwicklung führen sie das Quartett durch die teilweise vertrackten Harmonien. Und als Volker Kamp mitten in einem Solo auf dem Kontrabass einen Hustenanfall bekommt, er aber unerschütterlich sein grandioses Solo zu Ende bringt, ist das dem Publikum einen Sonderapplaus wert. 
Und in der Zugabe zeigt dann auch Sven Jungbeck, dass er nicht nur ein zuverlässiger Begleitmusiker ist – für Joscho Stephan ein „bedauernswerter Job“ – sondern auch ein exzellenter Sologitarrist.
Mit dieser Zugabe bedankte sich das Joscho Stephan Quartett beim Publikum, und das Publikum bedankte sich bei den vier Musikern mit ‚standing ovations‘ und lang anhaltendem Applaus für dieses unvergleichlich schöne und musikalisch reichhaltige Konzert.
Und was sagte Joscho Stephan bei seiner Verabschiedung am Schluss? „Wir waren jetzt zweimal in Lemförde. Aber aller guten Dinge sind drei ….“ 
Alles klar, lieber Joscho, das kriegen wir wohl hin!

Duo In-Takt Günter Scholz & Reinhold Saathoff

27.09.2023

Günter Scholz und Reinhold Saathoff konnten sich freuen. Ein volles Haus erwartete ihren Auftritt im Lemförder Rittersaal. In ihrer bekannten Art brachten sie Texte und Schlager der 20er und 30er Jahre zu Gehör.  Ob „Hallo kleines Fräulein“, “Wenn ein Mädchen A sagt“ oder „Wochenend und Sonnenschein“ A-capella dargeboten wurde, hatten sie bei dem Publikum ihren Applaus sicher.
Ein besonderes Highlight war das Lied “Kannst Du pfeifen Susanna..“, in dem Reinhold Saathoff seine komödiantische Ader voll ausspielen konnte.
Günter Scholz schlüpfte in die Rolle von „Günther Alfred“ und las aus seinem Büchlein mit 16 kleinen Geschichte über die erste Liebe und den Mönch in Rothenburg.
Natürlich fehlten auch so bekannte Lieder wie „Mein kleiner grüner Kaktus“, „Spatz und Spätzin“, „Du bist mein Alphabet“ und „Die Familie Gänseklein“ nicht.
Die Beiden mussten noch vier Lieder und eine Geschichte als Zugabe vortragen, bis das Publikum sie entließ.

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2023-09-27 Duo In-Takt
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Skulpturenpfad Damme

10.09.2023

Ein Sonntag - ganz einfach schön ...

... und so geht es in 12 Schritten:

  1. Kulturbunt kündigt eine Kunstführung am Sonntag nachmittag zu den Skulpturen in Damme an.
  2. Wir fahren um 15 Uhr mit PKWs nach Damme.
  3. Wir starten die Führung mit Frau Nordhoff, unserer 'Skulpturenpfad-Führerin'.
  4. Wir beginnen die Führung vor der ersten Skulptur, dem „Statt-Tor“ von Leonard Wübbena. Dieses Werk in einem leuchtenden Rot begrüßt alle, die in die Dammer Innenstadt wollen.
  5. Frau Nordhoff berichtet über die Entstehungsgeschichte der 40 Skulpturen, die Symposien in den Anfangsjahren, die Begegnungen mit den Künstlern und dem Wandel in den Jahren.
  6. Viele, aber leider nicht alle Werke kann man in einer Stunde besprechen. Also beschränken wir uns auf eine Auswahl.
  7. Eine Lieblingsskulptur auswählen. Für mich wird das Werk „Der Wächter der fünf Sinne“ des Argentiniers Jorge Romeo besonders in Erinnerung bleiben.
  8. Am „Viktorbrunnen“ auf dem Kirchplatz innehalten. Der figurative Brunnen erzählt die Geschichte der Stadt. Außerdem haben hier an den Wasserspielen vor dem Brunnen Kinder (und nicht nur die!) viel Spaß.
  9. Die Kirche „St. Viktor“ besichtigen. Diese hat eine 1000 jährige Geschichte und ist so groß, daß sie auch „Dammer Dom“ genannt wird. Ihr könnte man eine eigene Führung widmen.
  10. Der „Scheune Leiber“ einen kleinen Besuch abstatten. Die "Scheune Leiber" ist die geglückte Rettungsaktion eines maroden Gebäudes. Als Veranstaltungshaus ist sie heute ein Glücksfall für die Stadt.
  11. Alles hat ein Ende. Mit viel Applaus verabschieden wir uns von Frau Nordhoff.
  12. Und noch etwas Schönes ganz zum Schluß machen: an einem „riesigen runden Tisch“ lassen wir bei leckeren Speisen und Getränken diesen Tag ausklingen.
Begrüßung durch Frau Nordhoff
Begrüßung durch Frau Nordhoff
Los gehts! Die erste Skulptur ...
Los gehts! Die erste Skulptur ...
Statt-Tor von Leonard Wübbena
Statt-Tor von Leonard Wübbena
Wächter der fünf Sinne von Jorge Romeo
Wächter der fünf Sinne von Jorge Romeo
Alter Oldenburger von Wolf E. Schultz. Der Oldenburger ist links!
Alter Oldenburger von Wolf E. Schultz. Der Oldenburger ist links!
Manchmal muss man genau hinsehen
Manchmal muss man genau hinsehen
Die Details sieht man erst von ganz nah
Die Details sieht man erst von ganz nah
So sieht es beim Vorbeilaufen aus
So sieht es beim Vorbeilaufen aus
Viktorbrunnen von Ferdinand Starmann
Viktorbrunnen von Ferdinand Starmann
Nicht ins Wasser fallen!
Nicht ins Wasser fallen!
Der Viktorbrunnen vor dem Dom
Der Viktorbrunnen vor dem Dom
Die KulturBUNT-Gruppe vor dem Dom
Die KulturBUNT-Gruppe vor dem Dom
Innenansicht des Doms
Innenansicht des Doms
Innenansicht des Doms II
Innenansicht des Doms II
Innenansicht des Doms III
Innenansicht des Doms III


Besuch der Von-Sanden-Oberschule Lemförde
in der Kunsthalle Bremen

August 2023

Der KulturBUNT, der selbst auch immer mal wieder gern einen Ausflug zur Kunsthalle nach Bremen organisiert, hatte die Idee und den Wunsch einmal etwas für die junge Generation in der Samtgemeinde Lemförde zu initiieren. Dies insbesondere auch mit dem Hintergrund, dass wir als KulturBUNT auch mal unser Image aufpolieren wollten, nicht nur was für die Ü-60ger anzubieten. Da kam das Programm „Generation*- Jugend trotz(t) Krise“ in der Kunsthalle Bremen gerade richtig.
Um auch an das richtige Publikum zu kommen, wurde Martina Feldmann, Jugendpflegerin der Samtgemeinde Lemförde, gebeten, einen Ausflug nach Bremen zu organisieren. 

Selbstverständlich sollten alle Jugendlichen teilnehmen können und nicht das Eintrittsgeld oder auch die Busfahrtkosten ein Hindernis darstellen. Deshalb wurden diese Kosten vom KuturBUNT komplett übernommen.
Frau Feldmann hat den direkten Weg mit der Von-Sanden-Oberschule gewählt und so wurde praktisch ein gelungener Klassenausflug der ganz anderen Art daraus. Wir freuen uns, dass wir 30 jungen Menschen einen kulturellen Tag schenken konnten.

Die Von-Sanden-Oberschule schickte uns den folgenden Bericht und die Fotos, die diesen besonderen Tag noch einmal dokumentieren:

Im August besuchten die 10. Klassen der Von Sanden Oberschule Lemförde die Ausstellung „Generation*- Jugend trotz(t) Krise“ in der Kunsthalle Bremen. Der KulturBunt e.v. Lemförde lud dazu ein. 

In zwei Gruppen wurden die Jugendlichen durch die Ausstellung geführt und mit aktuellen Krisen unserer Zeit konfrontiert: Corona, Klimakatastrophen, Rassismus, Fluchtproblematik und Social Media. 

Die beiden Kunstpädagogen, die die Jugendlichen begleiteten und durch die Ausstellung führten, gaben einen tieferen Einblick in die einzelnen Themen, erklärten die Räume, Kunstwerke und Fotografien und gaben einen Forscherauftrag an die Hand, der sich tiefgreifender mit den Problemen unserer Erde auseinandersetzt: Wie soll unser Leben in 20 Jahren aussehen?


Fest der Nationen am Amtshof in Lemförde

15.07.2023

KulturBUNT lässt Tradition wieder aufleben
Am Samstag, 15. Juli 2023 feierte KulturBUNT im Rahmen der 775-Jahrfeier nach langer Zeit wieder ein Fest der Nationen auf dem Amtshofvorplatz in Lemförde.
Rund 600 Besucher konnten dabei nicht nur Lahmacun, Bifanas, Bortsch, Vareniki, Kwas und kurdischen Tee kennenlernen,  sondern auch interessante Menschen und Kulturen.
In diesem Jahr haben kurdische, portugiesische und ukrainische Nachbarn aus Lemförde und Umgebung einen Teil der vielfältigen Kultur ihrer Heimatländer präsentiert.
In einem kulturbunten Programm wurden landestypische Speisen und Getränke, Kaffee und Kuchen - sowie Musik, Gesang, Tänze und vieles mehr angeboten. Abgerundet wurde das Programm mit Aktionen zum Mitmachen für Groß und Klein - Luftballonkünstler, Tänze, Hüpfburg und vieles mehr.



Besuch des Heringsfängermuseums in Heimsen

04.06.2023

Heimsen liegt im großen Weserbogen. Es sind von dort noch 160 km bis zur Nordsee. Und dort soll es Heringe geben? Ich erwarte dort nur Süßwasserfische. Aber es ist nicht der 1. April und Ernst Völkening hat die Tour organisiert. Und der ist für Zuverlässigkeit bekannt. Es kann also nur spannend werden.

Es ist schönstes Sonntagssommerwetter. Wir genießen die Busfahrt durch die grüne Landschaft, über die Weserbrücke bei Petershagen bis nach Heimsen.
Bei der Begrüßung erfahren wir, dass dieses Museum fast ein Dorf ist. Mehrere Fachwerkhäuser aus Frille, Meßlingen und Heimsen zeigen das bäuerliche Leben vor über 100 Jahren und in der ehemaligen Schule wird alles über den Fischfang erzählt.
Fast alle wissen, dass im 19. Jahrhundert viele Männer aus unserer Region nach Amerika auswanderten oder nach Holland zur Heuernte gegangen sind, denn hier in unserer Heimat war das Leben der Bauern auf den kargen Böden sehr schwer und elend.
In den Niederlanden gab es erfolgreichen Schiffsbau und Fischfang. Von diesem Wissen profitierten die Küstenstädte an der deutschen Nordsee, sodass die Männer aus dem Bereich der Mittelweser, also rund um Heimsen, nach Bremen-Vegesack gingen, um dort anzuheuern.

Unser Museumsführer war als 17-Jähriger noch selbst 10 Jahre lang zur See gefahren und konnte uns genau erzählen, wie das Leben auf den Schiffen war. Von Mai bis Dezember fuhren die Logger mehrmals raus auf das Meer, um vollbepackt mit 1000 Fässern Salzhering nach Vegesack zurückzukehren.
Die Fangmethode, die es heute nicht mehr gibt, bestand aus senkrecht stehenden Netzen, sogenannten Stellnetzen, in denen Heringe, und zwar nur ausgewachsene Exemplare, stecken blieben. Diese Methode war total schonend. Kleinere Fische schlüpften durch die Lücken und die größeren drehten einfach um.

Es wurde oft 60 Stunden am Stück gearbeitet, um den Fang einzuholen, die Heringe zu kehlen, sie dann in Fässern mit Salz zu lagern und unter Deck zu bringen,
Es war so spannend, weil wir auch so viel über das Leben auf See erfuhren: von der wasserfesten Kleidung, den besonderen Handschuhen, dem Strohsack zum Schlafen, dem Speiseplan, den Nachrichten für die Heimat und von der Heimat.

Nach einer leckeren Kaffeepause mit Keksen ging es weiter in den drei Häusern, die das Leben vor 100 Jahren erzählten. Das erste Haus war der Kleidung gewidmet. Ganz wunderbar hat unser Gästeführer über die Schürze berichtet, die den ganzen Tag lang im Einsatz war. Herrlich. So ein geniales Kleidungsstück!!! Viele von uns wissen noch, dass in dieser Region noch lange Tracht mit kostbaren Hauben und den wunderschönen roten Röcken getragen wurde. Genauso so aufwendig waren auch die langen weißen Taufkleider. Auch das letzte Hemd, ohne Taschen, wurde ausgestellt. Es lag oft fertig genäht in der Truhe, um auf seinen Einsatz zu warten.
Im Friller Haus wird der Alltag gezeigt. Die Frauen der Heringsfänger hatten ein hartes Leben, denn sie mussten, während die Männer zur See fuhren, Haus, Hof und Kinder versorgen.
Im letzten Haus werden die Handwerksstuben gezeigt. Denn egal ob Schuhe und Stiefel, Holzarbeiten, Körbe und Stühle flechten oder Spinnen und Weben des Leinens, alles wurde im Ort erledigt.
Wir sind alle ganz begeistert von den vielen Eindrücken. Dieses Museum ist ein wahres Schmuckkästchen und man sollte es vielen weitererzählen: da müsst ihr hinfahren!
Das leckere Mittagsessen in Loccum in „Rodes Gasthaus“ haben wir uns verdient und genau das hat auch der Koch gewusst: er hatte verdammt lecker gekocht!

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In der Region am Steinhuder Meer ist das Kloster Loccum ein besonderes Kleinod. Seine Geschichte beginnt 1163, als es von Zisterziensern gegründet wurde. Natürlich kennt man dann auch Bernhard von Clairvaux aus Frankreich, und man ahnt, dass nichts bleibt, wie es ist. Und das nennt man dann Geschichte, hoffentlich bis in die Gegenwart.

Also reden wir vom Jetzt: Es gibt eine moderne Bibliothek mit vielen kostbaren alten Schriften, es gibt ein Gästehaus für die jungen niedersächsischen Vikare, einen wunderschönen Garten für die ganze Familie mit einer Schaukel auch für Große, Bienenstöcke am Brauteich, und die Johanneskapelle hat neue moderne Bilder von Hermann Buß. Es ist moderne Kunst, die unter die Haut geht, vielleicht nennt man diesen Stil auch Fotorealismus. So eine Überraschung. Ich freue mich sehr über diese Entdeckung.

Dann, viel zu früh, Abfahrt! Heimweg! In der Heimat warten die Hühner auf euch. Ja, auf uns warten sie in Dielingen.
Vielen Dank, lieber Ernst, für diese wunderschöne Tour mit vielem neuen Wissen und dem Eintauchen in die herrliche Welt des Klosters Loccum.


Lichtbildervortrag: Lissabon und Mittelportugal

19.04.2023

Unser Referent, Herr Kirmis, ist weit gereist und kommt zu uns in den Amtshof, mit Bahn und Rad. Helm auf! Hut ab!
Herr Völkening, selbst Portugalfan, begrüßt uns alle.
Herr Kirmis beginnt seinen Vortrag mit Landkarten der iberischen Halbinsel und einer Übersicht zur Geschichte Portugals. Das Land ist ganz dem Atlantik zugewandt und hat mit dem Cabo da Roca auch den westlichsten Punkt Europas.
Anhand schöner Städte erfahren wir etwas über die Entwicklung Portugals nach der Zurückdrängung der Mauren. Mit dem unermesslich reichen Christusorden kommt viel Geld in die Stadt Tomar. Mit diesem Kapital lässt Heinrich der Seefahrer Schiffe bauen. Auf den Karavellen besegelt Vasco de Gama die Weltmeere und macht Portugal zur ersten Seemacht. Die Entdeckung der Welt und die Kartographierung der Küsten ist seine Aufgabe. Auf der Rückreise hat er wertvolle Schätze im Gepäck: Edelmetalle, Hölzer, Gewürze und leider auch Sklaven.
Rund um Lissabon findet man viele Städte, die UNESCO-Weltkulturerbe sind: Fatima, die Pilgerstadt, Obidos mit seiner riesigen Wallanlage, Batalha, die Stadt der Königsgräber, Tomar, die Stadt des Christusordens, Nazare, die Stadt am Meer mit den Riesenwellen.

Lissabon, die weiße Stadt, ist jetzt eine der schönsten Hauptstädte Europas. Am Fluss Tejo gelegen, mit Ober- und Unterstadt, bietet sie phantastische Ausblicke. Zur Geschichte der Stadt gehört das entsetzliche Erdbeben von 1755, aber auch die EXPO von 1998, von der die Stadt noch heute profitiert (Was blieb dagegen von der EXPO Hannover?).
Von den vielen Facetten dieses Landes bringt Herr Kirmis uns einige sehr anschaulich nahe:
• das Essen: immer Fisch, schlicht, aber authentisch
• Azulejos: wunderbar bemalte Fliesen, die seit Jahrhunderten die Gebäude innen und außen schmücken
• Manuelinik: der besondere Baustil, der christlichen Kirchenbau mit nautischen Elementen verbindet
• Und immer wieder der Fado, die klagende Nationalmusik.
Fazit: ein wunderschöner Vortrag, der Lust macht, dieses Land näher kennenzulernen. Und als besonderes Bonbon war diese gelungene Veranstaltung für Mitglieder gratis.


Lemförde hat Geburtstag und alle feiern mit

25.03.2023

Zur 775-Jahr-Feier unseres Fleckens Lemförde haben sich alle Vereine tolle Veranstaltungen ausgedacht, und natürlich sind auch wir von KulturBUNT mit dabei.
Wir wollen mit ganz viel Musik feiern, die bei allen ankommt und alle begeistert. Deshalb haben wir ein Ensemble engagiert, das uns mit mitreißenden Songs aus Musicals einen unvergesslichen Abend bereiten wird.
Lemförde, Löwen und natürlich ganz viel Liebe wollen wir bieten. Wir treffen damit genau ins Schwarze und sind schnell ausverkauft.
Es macht Herrn Völkening sichtlich Spaß, die Gäste zu begrüßen und die fünf Künstler rund um Johanna Schmoll vorzustellen. Er erinnert sich total amüsiert an seinen ersten Musicalbesuch. Natürlich war es ‚My fair Lady‘ in den 60er Jahren. Also vor fast 60 Jahren.
Und los geht's mit Stephan Middendorf als Moderator.

„Es gibt so viele Arten der Liebe. Ach, was soll ich sie aufzählen. Sie wissen es doch selber. Hören sie einfach zu.“ Und los geht's mit einem fetzigen Song, wobei alle merken: Wir haben es mit echten Profis zu tun. Auch auf unserer kleinen Bühne entfalten sie eine tolle Show mit Charme und Witz und natürlich mit ihren herrlichen Stimmen. Am Klavier werden sie von Herrn Professor Schmoll begleitet.
Mein Mann hat mir eine Aufgabe mitgegeben: komm mit einem Ohrwurm nach Hause. Den Song bekomme ich gleich am Anfang geliefert. Er passt 100 % zu mir und meinem Gesangstalent: „Ich sing’ schief, manchmal hoch und auch zu tief“. Was mir permanent gelingt, das ist für Könner durchaus schwierig, weil es ihnen richtig gegen den Strich geht.

Ein Musicalabend bringt Bekanntes und Neues. Richtig schön zum Mitswingen ist Udo Lindenbergs „Hinterm Horizont gehts weiter“. „Send in the Clowns“ aus dem Musical „A Little Night Music“ und auch „Irgendwann“ aus der West-Side-Story spiegeln die melancholische Seite der Liebe.
Richtig spannend ist es zu hören, dass die Musicalwelt von Stephen Sondheim, der in Amerika ein bekannter Komponist ist und auch mit ganz vielen Preisen ausgezeichnet wurde, hier gänzlich unbekannt ist. Wir bekommen richtig viel Neues geboten.
Alle wissen, dass dieses Wunschkonzert auch für Lemförde, dem Ort mit dem Löwen, ein Geschenk bereithält. Was passt besser als ein Song aus dem Musical „Der König der Löwen“? Alle Stücke dieses Meisterwerks gehen direkt ins Herz. Mit dem Lied „Er lebt in dir“ holen die fünf Künstler Afrika-Feeling auch zu uns in den Rittersaal.
Natürlich wollen wir alle am Ende nicht sofort nach Hause gehen. Um Zugaben brauchen wir nicht lange zu bitten, dazu macht es den Künstlern hier bei uns auch richtig Spaß. Es ist ein richtig gelungener Abend und das schönste Kompliment kommt aus der Reihe hinter mir: „War das schön!“


5 Musikerinnen, 22 Instrumente, 1 musikalische Liebeserklärung:
LEGNO CON PASSIONE im Amtshof

22.02.2023

Frau Völkening freut sich sehr, die Musikerinnen und unsere Gäste am Mittwochabend im Amtshof begrüßen zu dürfen. Es ist ihre Lieblingsmusik, die gleich gespielt werden wird, die fünf Flötistinnen spielen ihre eigenen Lieblingsstücke und die zahlreichen Gäste machen klar: Mein Lieblingsabend findet heute im Lemförder Rittersaal statt.
„Wunderschöne Musik aus der Region“ ist das Nebenthema dieses Abends, denn die Namen der Künstlerinnen sind hier vielen bekannt. Auch haben sie keine weiten Wege, sondern sie kommen aus Ostercappeln und umzu.
„Wir holen Sie heraus aus dem Alltag, hinein in unsere Welt der Musik. Genießen Sie unsere Lieblingsstücke vom Mittelalter mit Monteverdi bis zur Moderne.“
Man kann die berühmte Stecknadel fallen hören, so fasziniert sind wir alle schon beim ersten Stück.
Insgeheim denke ich: Das soll eine Flöte sein? Es ist ein Ding, etwa 1 Meter lang und erinnert mich eher an einen elektrischen Kontrabass. „Sie erleben heute einen fulminanten Abend, denn wir 5 Frauen haben Ihnen 22 verschiedene Flöten mitgebracht. Fragen sie uns später gerne nach den Instrumenten, wir freuen uns immer auf Gespräche.“ Sehr sympathisch moderieren die Künstlerinnen abwechselnd ihre Werke.
„Sie hören jetzt gleich Barockmusik, das ist auch die große Epoche der Holz-Flöten, aber danach landen wir sofort in unserer Zeit. Danach wird es ganz modern. Schließen sie die Augen und lassen sie sich verzaubern, wenn es heißt: Die Einsamkeit des Tones.“
Mein Lieblingsstück an dem Abend ist auch ganz modern. Es erinnert an das Flattern von Schmetterlingen, wobei ganz speziell beim Komponieren an den Schwalbenschwanz gedacht wurde.
„Wir können auch Film! Wie heißt der Song, den jeder mitklopfen kann?“ Tapp-da-dapp! Genau: „Pink Panther“! Was für ein Ohrwurm. Cool.
Es ist richtig Hochleistungsmusik, was wir hören. Irgendwann könnte es passieren, dass jemandem die Puste ausgeht. Aber bevor das passiert, gehen wir eben nach Hause. Aber erst noch Applaus und dann natürlich noch Zugabe.
Beim Verabschieden stellen wir fest, dass wir Gäste von 'weither' haben. Sie kommen aus Diepholz und Drebber. Der Flötenchor ist aus Barenborstel angereist und die Kolleginnen von KURIOS OSTERCAPPELN sind auch dabei. Dann haben wir wohl alles richtig gemacht.


Spaß und Spannung mit der Detektivspinne Luise

12.02.2023

„Hallo Lemförde! Es ist schön, dass ich hier bei euch bin an diesem Sonntagnachmittag. Ich heiße Sascha Gutzeit und das ist ein schöner Name, denn ich brauche gar keinen Künstlernamen.“ So stellte sich Sascha Gutzeit, der ‚Vater‘ der Detektivspinne Luise, am Sonntag den zahlreichen Kindern und ihren Eltern im Lemförder Amtshof vor.
Hinter Sascha hängt an der Wand der Plan von dem Garten, in dem Luise wohnt. Auch die Spinne selbst hat Sascha mitgebracht und er erklärt sie ganz genau. Am Spannendsten ist, dass sie, wie alle anderen Spinnen auch, Fäden schießen kann, an denen sie sich blitzschnell als Detektivspinne herunterlassen kann, um zu ihren Einsätzen zu flitzen.

Luise wohnt in einem Schuppen am Rande der Garten. Opa Hubert, der jeden Morgen alle Pflanzen und Tiere in seinem Garten begrüßt, wohnt in dem großen alten Haus. Am anderen Ende des Gartens wohnt der Frosch, der weiß genau, dass er nur die schlaue Luise rufen muss, wenn im Garten etwas Ungewöhnliches passiert. Dann kommt Luise, die immer neugierig ist, ganz flott herbei.
Sascha hat auch seine Gitarre mitgebracht. Seine tollen Lieder machen richtig gute Laune und alle dürfen mitsingen.
Zum Abschluss bekommt Sascha ganz viel Kinderapplaus und als besonderes Dankeschön von Juliane eine Luftballonsonnenblume. Genau das Richtige für den Garten von Luise.


Erfolgreicher Start ins neue Jahr mit dem Besuch der Ausstellung SUNSET in der Bremer Kunsthalle

14.01.2023

Die erste Veranstaltung von KulturBUNT im neuen Jahr war schnell ausgebucht, obwohl oder vielleicht weil der Januar so ein grauer Monat ist. Neue Eindrücke sind dann echte Stimmungsaufheller. Die Kunsthalle in Bremen hat mit der Sonderausstellung SUNSET auch genau diesen Nerv getroffen.

Mit 20 Personen haben wir uns mit dem Zug auf den Weg nach Bremen gemacht. Auf dem Fußweg vom Bahnhof zur Kunsthalle kommen wir an der Loriot-Bank vorbei, einem schönen Platz für ein fröhliches gemeinsames Foto. Kurz vor der Führung um 12 Uhr ist auch noch Zeit, um im „Cafe Sylvette“ ein leckeres Tässchen Kaffee zu trinken. Dann geht’s los.
Unsere Ausstellungsführerin Frau Böger verteilt die Kopfhörer, die optimales Verstehen garantieren, ohne die anderen Besucher zu stören. SUNSET zeigt Kunst aus den letzten Jahrhunderten und auch Alltagsgegenstände wie Plakate und Tapeten. Nachdem die Idee geboren war, eine Ausstellung über den Sonnenuntergang zu gestalten, stellten die Kuratoren fest, dass es weniger Werke gibt als gedacht.

In den 80er Jahren hielten stimmungsvolle Wandtapeten in den Wohnzimmern Einzug. Um daran zu erinnern, ist im zweiten Raum die gesamte Wand mit einem wunderschönen Sonnenuntergang tapeziert. Man wird regelrecht erschlagen von diesem Traumpanorama auf einer Größe von 5 × 12 Metern.
Schönheit und Sehnsucht sind die direkten Gefühle, die diese Ausstellung anspricht. Um dabei nicht in Monotonie und Kitsch abzugleiten, gibt es eine außergewöhnliche Hängung der Werke. Wir sind froh, daß uns diese Aspekte erklärt werden. Neben vielen bekannten Namen wie Warhol, Feininger, Runge, Monet liegt ein Schwerpunkt auf regionalen zeitgenössischen Künstlern. Es ist eine Führung mit Tiefgang, die aktuelle Themen, wie Luftverschmutzung, physikalische Besonderheiten, dass es auch mal zwei Sonnen geben kann sowie das Grüne Leuchten und auch die Frage „Ist es ein Sonnenaufgang oder ein Sonnenuntergang?“ nicht ausspart.

Bei einem Plakat aus den 70er Jahren, also zur zweiten Ölkrise, welches einen Camarro Sportwagen und eine Boeing zeigt mit dem Titel: „Keine Freiheit ohne Verschwendung“, machen wir darauf aufmerksam, dass unsere Gruppe heute mit der Bahn unterwegs ist.
Natürlich ist es ein Muss, dass eine Arbeit vom Sunset Boulevard aus Hollywood gezeigt wird.
So viel Input muss man auch sacken lassen. Wie geht das besser, als in gemütlicher Runde in „Bremens guter Stube“ sich verwöhnen zu lassen? Im Ratskeller im Alten Rathaus, das zusammen mit dem Roland auf dem Marktplatz zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, sind für uns Tische reserviert. Hier stehen auch die traditionellen Gerichte wie Labskaus und Knipp auf der Speisekarte, die beiden haben auch in unserer Runde ihre Fans. Vielleicht gehören sie eines Tages auch zum immateriellen Weltkulturerbe. Es ist so gut, dass man das pflegt.
Auch wenn es nieselt, gefällt es fast allen zu Fuß zum Bahnhof zu gehen, obwohl die Fahrten mit Bus und Straßenbahn im Ticket enthalten sind. Es tut uns gut, dann im Trockenen zu sitzen und zu genießen, dass das Schmuddelwetter uns nichts mehr anhaben kann. Wir stellen fest: Wir sind pünktlich hin und pünktlich her gekommen, und haben einen unterhaltsamen, informativen und leckeren Tag gehabt. Was will man mehr?